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In einer Zeit, in der immer weniger Menschen nach Jesus Christus fragen, wird es weniger darauf ankommen, in konfessionellen Auseinandersetzungen wertvolle Energie zu verschwenden, als mutig und gemeinsam für die Sache Jesu Christi einzustehen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, der Hoffnung ein frohes Gesicht zu geben. Fraglos muss jeder die Ecke im weltweiten Christentum finden, in der er seinen Glauben glücklich leben kann.

Im Wangerland ist diese Einsicht schon lange ökumenische Realität geworden. Neben dem ökumenischen Pilgerweg durch das gesamte Wangerland gibt es zahlreiche Berührungspunkte und gemeinsame Aktionen der evangelisch-lutherischen und römisch-katholischen Christen.

Im Jahreslauf gehören ökumenische Gottesdienste zum festen Programm der Gemeinden. Insbesondere sind hier die gemeinsamen gottesdienstlichen Feiern der evangelischen Kirchengemeinde Minsen und Wiarden und den katholischen Christen aus dem Wangerland zu nennen, an denen regelmäßig eine große Zahl von Gästen teilnimmt.

Der ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontag wird im Kurpark in Horumersiel gefeiert. Zumeist gestaltet eine Kirchenband die Liturgie musikalisch. Zum Sielfest-Gottesdienst im Juni spielt ein Posaunenchor sowohl klassische als auch neue geistliche Lieder auf dem Horumersieler Dorfplatz. Die Planung und Gestaltung der Gottesdienste liegt in der Hand von Pastorin Sabine Kullik und Pfarrer Lars-Jörg Bratke. Traditionell begehen die beiden Gemeinden den Jahresschluss in einem Wortgottesdienst gemeinsam.

Zu den Aktionen der Ökumene im ganzen Wangerland gehören die Bibelwoche am Anfang des Jahres, der gemeinsame Wortgottesdienst zum Reformationstag und das regelmäßige ökumenische Konveniat, die Zusammenkunft der evangelischen und katholischen Geistlichen zu Austausch und Planung.

Eine weitere feste Einrichtung in der Ökumene ist die Frauen-Meditationsgruppe, der regelmäßig montags im Stephanushaus in Hohenkirchen stattfindet.

Dass die katholischen Christen geschwisterliches Gastrecht in den evangelischen Kirchen genießen dürfen, ist besonders dankenswert im Hinblick auf die Beerdigungsgottesdienste, die – da es keinen katholischen Friedhof gibt – in den alten friesischen Kirchen gefeiert werden, bevor dann der Verstorbene zu seiner letzten Ruhestätte vielleicht neben einen evangelischen Christen gelegt wird.

Wenn sich die Katholiken als Gemeindemitglieder oder Urlauber auf den Weg zum Pilger- oder Fahrradgottesdienst machen, dürfen sie in einer der zahlreichen historischen Kirchen die Eucharistie feiern.